Ferien im Hasencamp

 

Rübchen war aufgeregt. Gestern war der letzte Schultag gewesen und heute durfte er mit seinen besten Freunden, Tüpfel und Schlitzohr, für eine Woche ins Sommerlager an den Wolkensee. Er hatte einen großen Rucksack vor sich und versuchte all die Dinge hineinzupacken, von denen er überzeugt war, dass er sie dort brauchen würde. Auf dem Fußboden war alles ausgebreitet. Seine Badehose, eine Luftmatratze in Form einer Rübe, eine Taucherbrille, sein Kuschelbär, ohne den er nicht einschlafen konnte, ein Fußball, das Buch mit seinen Lieblingsgeschichten und seine Zahnbürste. Der Haufen war ziemlich groß und er hatte keine Ahnung, wie er das alles in diesem Rucksack unterbringen sollte.

„Rübchen, bist du fertig?“ Das war seine Mama, die im Gang schon wartete.

„Ich bring die Sachen gar nicht in den Rucksack.“ Rübchen schaute verzweifelt auf all die Dinge, die doch absolut notwendig waren. Aber jetzt stand seine Mama in der Tür und er war sich sicher, dass sie eine Lösung haben würde. Das war eigentlich immer so.

„Das willst du alles mitnehmen? Und wo sind deine Anziehsachen? Unterwäsche, eine warme Jacke, ein Pullover?“

„Ich hab doch die Badehose. Das ist wirklich genug. Und ich bin ja jetzt angezogen.“

„Aber nicht für eine ganze Woche, mein Liebling. Lass mal sehen.“ Mit geübten Händen kramte sie durch seinen Schrank, ohne Unordnung hinein zu bringen, was Rübchen immer wieder faszinierte. Dann lagen da plötzlich, etwas Unterwäsche, ein Paar Socken, eine lange Hose, ein Pullover und ein T-Shirt.

„Das sollte genügen, mein Schatz. Wenn etwas schmutzig wird, dann musst du es abends auswaschen und bis zum nächsten Morgen wird es dann schon trocken sein. Die kurze Hose hast du ja an. So, dann wollen wir mal sehen, was dann noch Platz hat.“ Es kam noch das Buch dazu und die Taucherbrille. Aus der Luftmatratze drückte Frau Rübsam die Luft heraus und rollte sie ganz klein zusammen. Ja, die konnte jetzt auch noch mit.

„Einen Fußball haben sie sicher im Camp und deinen Bär musst du entweder hier lassen oder noch außen am Rucksack fest machen.“

Rübchen überlegte. Er liebte es mit seinem Bären im Arm einzuschlafen, aber wenn er ihn außen festmachte, dann konnten ihn alle sehen und hielten ihn womöglich für ein Baby. Nein. Er würde hier in seinem Zimmer auf ihn warten müssen.

Es klingelte stürmisch an der Haustür.

„Das sind Tüpfel und Schlitzohr“, rief Rübchen aufgeregt. „Bist du fertig, Mama?“

Frau Rübsam lächelte nachsichtig und drückte ihrem Sohn den vollen Rucksack in die Hände. Sie hatte sich angeboten die drei Jungen zum Camp zu fahren und sah nun geduldig zu, wie sie sich stürmisch begrüßten und ihre Sachen im Auto verstauten.

„Rübchen, ich hab dir noch ein Taschenmesser und eine Taschenlampe hinein gesteckt. Das kann man immer brauchen. Und hier habt ihr noch einen Korb mit Getränken und Broten für die Fahrt. Stellt ihn zwischen euch.“ Sie war eine fürsorgliche Frau.

Sie fuhren etwa eine Stunde bis zum Wolkensee und hatten schon während der Fahrt sehr viel Spaß. Sie betrachteten die vorbeiziehende Landschaft und freuten sich an dem schönen Wetter und dass sie mal für ein paar Wochen keine Schulaufgaben machen mussten.

„Papa war schon ziemlich sauer, dass ich im Rechnen nur eine Vier hatte und ich musste ihm versprechen, während der Ferien ganz viel das Einmaleins zu üben“, klagte Schlitzohr. Seine beiden Freunde erklärten sich sofort bereit, dass sie das natürlich zusammen machen würden. „Ich hatte schon Angst, dass er mich nicht mitkommen lässt.“ Schlitzohr sah sehr erleichtert aus, dass er nun hier im Wagen sitzen konnte.

Frau Rübsam hielt an einer großen Wiese, die direkt zum Seeufer mündete, und auf der schon jede Menge kleiner Zelte aufgebaut waren. Ein junger Hasenmann kam ihr entgegen und sie sagte ihm die Namen der drei Buben, die er auf seiner Liste abhakte und ihnen dann zeigte, in welchem Zelt sie schlafen würden. Sie hatten Glück. Ihr Zelt stand am Rand und nur ein paar Meter vom Ufer entfernt. Dort war in roter Farbe die Nummer Acht angebracht und drinnen lagen drei Matratzen mit Wolldecken darauf und die drei Freunde brachten schnell ihre Rucksäcke dort unter. Mama Rübsam drückte ihrem Sohn noch ein Beutelchen mit etwas Geld in die Hand und verabschiedete sich von allen mit einem fröhlichen Winken und der Ermahnung keine Dummheiten zu machen.

„Wow, endlich mal ohne Eltern“, Schlitzohr ließ sich auf die Matratze fallen und streckte wohlig die Beine nach oben. „Wollen wir gleich ins Wasser?“

Alle waren sich einig und abwechselnd bliesen sie Rübchens Luftmatratze wieder auf, schlüpften dann in ihre Badehosen und rannten zum Ufer.

„Wer nicht gleich reinrennt ist ein Feigling!“ Tüpfel sprang ins kühle Nass und spritzte übermütig die anderen voll. So tollten sie eine Weile, bis eine Tröte ertönte und darauf eine laute Stimme durch ein Megaphon rief, dass sich alle im großen Gemeinschaftszelt in der Mitte einfinden sollten. Naja, wenn es sein musste, dann gingen sie eben raus, trockneten sich ab, stülpten schnell ein T-Shirt über und liefen zum angegebenen Ort. Was war das für ein Durcheinander. Bestimmt dreißig Hasenkinder sprangen herum, lachten, unterhielten sich oder riefen einander Begrüßungen zu. Viele von ihnen schienen sich zu kennen und auch mit dem Ablauf hier vertraut zu sein. Für die drei Freunde war es das erste Mal hier.

Eine Frau klatschte in die Hände und plötzlich war es ganz ruhig. Sie begann.

„Ich möchte euch alle hier begrüßen. Ihr habt ein Schuljahr mit viel Lernerei hinter euch gebracht und jetzt eine Zeit mit Spaß und Spiel verdient. Ich möchte euch trotzdem ein paar Regeln mitteilen, die ihr hier einhalten müsst.

Von acht bis neun Uhr gibt es Frühstück und wer nicht aus den Federn kommt, der kriegt eben nichts. Wir haben dann ein paar Ausflüge geplant, zur großen Burgruine, zum Wasserfall und einmal in die Stadt zum Jahrmarkt. Wir werden an den Ausflugstagen hier nach dem Frühstück mit dem Bus wegfahren. Seid also pünktlich. An den Tagen, die wir im Camp verbringen gibt es Spiele oder ihr könnt tun was ihr wollt, aber entfernt euch nicht weiter von dem Platz als bis zum Hügel auf dieser Seite des Sees und dem Waldrand auf der anderen Seite. Habt ihr das verstanden? Abendessen ist immer um sechs Uhr – da werde ich dann durchzählen und erwarte, dass alle anwesend sind.“ Rübchen beobachtete wie alle nickten und tat es den anderen nach.

„Dann wünsche ich euch viel Spaß. Wenn ihr Hilfe braucht, dann könnte ihr zu mir kommen, ich heiße Hilda, oder zu Wolle, Kira und Mira, die ihr hinter mir seht. Wir tragen immer ein grünes Tuch, dann sind wir gut zu erkennen. Und jetzt macht, dass ihr rauskommt und amüsiert euch.“

Rübchen, Schlitzohr und Tüpfel ließen sich das nicht zweimal sagen und sprangen wieder zurück zum Wasser.

„Hey, schaut mal da drüben. Dort am Waldrand scheint eine Höhle zu sein. Ich seh einen Felsen hinter den Bäumen. Kommt, lasst und das mal erforschen.“ Schlitzohr wollte schon losmarschieren.

„Hilda hat aber gesagt, dass wir nur bis zum Waldrand gehen dürfen und nicht hinein.“

„Rübchen, du bist so ein Feigling. Das ist doch fast noch der Waldrand. Jetzt stell dich nicht so an, vielleicht finden wir einen Schatz.“

Feiglinge wollten natürlich weder Rübchen noch Tüpfel sein, dem es auch nicht ganz wohl war. Aber sie konnten ja mal bis zum Waldrand gehen und sich die Sache ansehen. Also los. Sie liefen am Ufer entlang und mussten sich durch Schilf hangeln und noch eine Wiese überqueren. Der Weg war weiter, als es vom Camp ausgesehen hatte. Doch dann hatten sie es geschafft und erspähten zwischen den Bäumen einen riesigen Felsen in dessen Mitte sich ein großer Spalt auftat, der ins Innere zu führen schien. Gerade machten sie einen Schritt darauf zu als sie die Glocke hörten, die zum Abendessen rief.

„Oh Mann, ich hab gar nicht gewusst, dass es schon so spät ist. Schnell, rennen wir zurück.“ Tüpfel drehte sich um und spurtete los und die anderen hinterher. Gerade, als Hilda die Reihen abzählte kamen sie atemlos in dem großen Zelt an und stellten sich mit dazu. Puh, das war nochmals gutgegangen.

„Morgen gehen wir am besten gleich nach dem Frühstück hin“, sagte Schlitzohr und schaufelte mit großem Appetit seinen Teller mit Gemüsesuppe leer.

In dieser Nacht schliefen sie nicht sehr gut. Jeder von ihnen dachte darüber nach, was diese Höhle wohl verbarg. Schlitzohr dachte an einen Schatz, Tüpfel vermutete ein wildes Tier und Rübchen überlegte, ob dort eine Familie mit Riesen wohnte. Gähnend krochen sie am nächsten Morgen aus ihrem Zelt.

 

 

„Kommt, springen wir in den See, das wird uns erfrischen“, schlug Rübchen vor und sie trotteten mit wenig Elan zum Wasser. Aber der Vorschlag war gut, denn hinterher fühlten sie sich voller Tatendrang und hungrig. Sie trockneten sich schnell ab, zogen sich ihre kurzen Hosen und ein T-Shirt über und genossen das Frühstück mit einer großen Tasse Kakao und einer Schüssel Haferbrei mit Apfelstücken.

„Hey, wollt ihr nachher mit uns Völkerball spielen?“ Ein kleiner Hasenjunge kam auf sie zu. „Ich heiße Micki und wir würden noch ein paar Jungs fürs Team brauchen.“Ach, heute nicht. Wir haben schon was ausgemacht. Aber euch viel Spaß.“ Schlitzohr konnte es nicht erwarten, endlich zu seinem Schatz zu kommen.

„Also gut, wenn ihr noch Lust bekommt, wir sind drüben am Bolzplatz.“ Micki zog weiter an den nächsten Tisch.

„Seid ihr endlich fertig? Rübchen, hast du immer noch nicht genug?“

„Oh Mann, Schlitzohr, jetzt drängel doch nicht so. Die Höhle läuft uns nicht weg.“ Tüpfel wollte auch noch in Ruhe seinen Kakao austrinken.

Endlich waren dann alle fertig und sie zogen vorsichtig los, um von niemandem gesehen zu werden. Aber sie hätten sich keine Sorgen zu machen brauchen, denn jeder war in irgendwelche Spiele eingebunden und beschäftigt. Da sie den Weg jetzt kannten, kamen sie schnell zum Waldrand und standen wieder vor dem großen Felsen dessen Öffnung jetzt wie ein großer Mund wirkte, der sie verschlingen wollte.

„Sollen wir da wirklich hingehen?“ Rübchen zitterte leicht. Der Waldrand schien eine magische Grenze zu sein und dahinter lag vielleicht eine ganz andere Welt.

„Sei kein Hasenfuß. Was soll uns den schon passieren, wir sind doch zu Dritt.“ Als Zeichen der Stärke zeigte Schlitzohr seinen Bizeps. „Kommt schon, wir gehen jetzt rein.“

„Vielleicht sollte einer von uns lieber draußen bleiben“, piepste Tüpfel. „Ich mein nur, falls was passiert, dann kann einer Hilfe holen.“

Aber allein wollte dann doch keiner bleiben und so gingen sie gemeinsam in die Dunkelheit. Es dauerte eine Weile, bis sie sich an das fehlende Licht gewöhnt hatten und sie tasteten sich vorsichtig an der kühlen, leicht feuchten Wand ins Innere. Keiner wollte zugeben, dass es unheimlich war und tapfer machten sie einen Schritt vor den anderen. Dann, plötzlich ein Plumpsen und aus der Tiefe rief Rübchen laut um Hilfe.

„Wo bist Du, Rübchen, was ist denn passiert?“

„Ich bin hier in ein Loch gefallen, bitte, holt mich wieder nach oben. Es ist nass hier unten. Ich habe Angst.“

„Tüpfel, was sollen wir denn jetzt tun. Wir haben kein Seil und nicht mal ein Licht. Oder warte, hat nicht Rübchens Mama ihm eine Taschenlampe mitgegeben?“ Schlitzohr rief nach unten. „Rübchen, wo hast du denn die Taschenlampe?“

„Die Taschenlampe? Ach ja, die hab ich ja hier in der kleinen Tasche. An die hab ich gar nicht mehr gedacht.“ Plötzlich flackerte tief unten ein Licht auf.

„Oh je, das ist wirklich tief.“ Tüpfel sah erschrocken zu dem Licht. „Hast du dir weh getan?“

„Nein, eigentlich nicht. Das war wie auf einer langen Rutsche. Nur ein kleines bisschen aufgeschrammt an den Ellenbogen.“ Sie konnten Rübchen beobachten, wie er sich untersuchte. Jetzt, wo er Licht hatte war auch alles nicht mehr ganz so schlimm, allerdings hatten sie nach wie vor keine Ahnung, wie er wieder nach oben kommen sollte.

„Ich glaub, wir müssen Hilfe holen“, sagte Schlitzohr kleinlaut. „Zu zweit und ohne Seil schaffen wir das nicht.“

„Ok“, rief Rübchen von unten. „Ich schau mich in der Zwischenzeit mal hier um. Das ist nochmal eine eigene Höhle.“

Schlitzohr und Tüpfel rannten zurück zum Camp so schnell sie konnten und liefen, dort angekommen, Hilda in die Arme.

„Was ist denn mit euch los? Wo habt ihr euch denn rumgetrieben? Ihr seid ja ganz abgehetzt.“

„Ach Hilda, bitte, nicht böse sein. Aber wir waren am Wald und, und“, Tüpfel fing an zu stottern und holte nochmals tief Luft. „Dort ist eine Höhle. Es war ganz dunkel und Rübchen ist in ein Loch gefallen und jetzt kommt er da nicht mehr raus.“

Hilda sah sie ernst an. „Hab ich euch nicht klar gesagt, wo die Grenze ist?“

„Ja, aber bitte Hilda, kannst du uns helfen. Wir versprechen auch ganz fest, dass wir nie, nie wieder irgendwohin gehen.“ Mittlerweile hatte sich schon ein kleiner Kreis um sie versammelt und alle hörten zu.

„Wir kommen auch mit“, rief es von allen Seiten. „Wir retten jetzt Rübchen!“ Und mit einem Seil ausgerüstet, dass Wolle schnell vom Zelt geholte hatte, zog ein großer Trupp an Hasenkindern los. Die beiden Freunde waren glücklich, dass so viele helfen wollten und sie waren natürlich auch etwas zerknirscht, weil sie bei ihrem Abenteuer erwischt worden waren.

Vor der Höhle angekommen blieben alle staunend stehen, denn das sah ja wirklich geheimnisvoll aus. Dann gingen sie hinein, Schlitzohr und Tüpfel führten Hilda und Wolle, die natürlich Taschenlampen mitgenommen hatten, zu der Stelle, an der Rübchen verschwunden war. Jetzt riefen alle ganz laut: „Rübchen, wir holen dich jetzt raus.“

Von unten blitzte ein Licht auf. „Ja, bitte, so langsam ist es echt kalt, aber ich habe hier was ganz Tolles gefunden.“ Seine Stimme klang froh, dass er nicht mehr allein war, aber auch erregt, denn jetzt konnte er allen etwas zeigen.

„Rübchen, wir werfen dir jetzt das Seil hinunter. Schlüpf in die Schlinge und zieh sie in Brusthöhe, unter deinen Armen, fest. Dann können wir dich gut nach oben holen.“

Der kleine Hasenjunge folgte den Anweisungen, steckte dann die Lampe wieder in sein Täschchen und mit einer kleinen Kiste im Arm ließ er sich hinaufziehen.

Oben angekommen wurde er von allen umringt und jeder wollte genau wissen, wie es dort unten ausgesehen hatte. Aber Hilda rief sie zur Ordnung und schob alle aus der dunklen Höhle.

„Wir haben hier nichts mehr zu suchen und ich möchte keinen von euch dabei erwischen sich nochmals hierher zu verirren. Ein Glück, dass nur Rübchen in das Loch gefallen ist. Wenn ihr alle drei dort unten sitzen würdet, hätte euch keiner je gefunden. Also, keine weiteren Abenteuer.“ Sie klang jetzt richtig streng, aber es sahen ihr auch alle die Erleichterung an, dass es gut ausgegangen war. „Und den Schatz“, sie lächelte bei dem Wort, „den untersuchen wir dann im Camp, aber erst, nachdem ihr euch gewaschen habt.“

Eine Stunde später waren alle in dem großen Zelt versammelt und Hilda stand mit der kleinen Kiste in der Mitte.

„Dann wollen wir doch mal sehen, was hier drin ist.“

Sie hielten den Atem an, als sie ihr dabei zusahen, wie sie sich an dem Schloss zu schaffen machte und besonders die drei Freunde waren so aufgeregt, dass sie ihr am liebsten alles aus der Hand gerissen hätten. Aber Hilda arbeitete ganz vorsichtig, damit sie nichts beschädigte und plötzlich machte es ‚klick‘ und der Deckel ließ sich heben. Sie drängten sich nach vorn um besser sehen zu können und ihre Münder blieben vor Staunen offen. Denn dort drin lag wirklich ein Schatz die ganze Truhe war voll mit Schmuckstücken, die sehr alt aussahen. Hilda hob ein Medaillon in die Höhe und noch weitere Schmuckstücke, bevor sie wieder alles zurücklegte und den Deckel schloss.

„Ich denke, dass wir das dem Museum übergeben. Denn das sind Dinge, die dorthin gehören, damit jedermann sie ansehen kann.“ Sie machte eine kleine Pause. „Ich bin immer noch etwas böse, dass ihr nicht gehorcht habt“, sagte sie an die drei Freunde gewandt, die sie zerknirscht anblickten. „Aber ich muss auch zugeben, dass das ein toller Fund ist. Jetzt wird nicht mehr davon gesprochen und ihr geht alle raus zum Spielen. Morgen machen wir den Ausflug zum Wasserfall und ich werde jetzt mit Wolle zusammen den Schatz zum Museum bringen. Zum Abendessen seid ihr bitte pünktlich und vollzählig hier.“

So wurde es gemacht und der Rest dieser Ferienwoche verlief ohne weitere Abenteuer, aber sehr lustig mit vielen Spielen, viel Lachen und für Schlitzohr, Rübchen und Tüpfel auch vielen neuen Freunden. Am allerletzten Tag sollte es dann aber doch noch eine Überraschung geben.

Kurz vor dem Abendessen fuhr ein großes Auto vor und ein Herr und eine Dame stiegen aus. Als alle im Zelt versammelt waren und Hilda durchgezählt hatte, stellte sie die beiden Personen als Leiter des Museums vor, die daraufhin das Wort ergriffen.

„Wir möchten euch allen hier danken, denn was ihr gefunden habt, das ist wirklich etwas ganz Besonderes und ist bereits in unserem Museum ausgestellt“, sagte die Frau und schaute in die Runde. „Mit Hilda haben wir besprochen, dass alle hier daran beteiligt waren, deshalb soll auch an alle unser Dank gehen. Wir möchten euch einladen zu einem Wochenende auf der Schatzsucherinsel. Dort könnt ihr, ganz ohne Gefahren, eure Abenteuerlust ausleben. Und, wer weiß, vielleicht findet ja einer von euch nochmals etwas.“

 

Ein großer Applaus und Juhu-Schreie beschlossen die Ansprache und glücklich verabschiedeten sich am nächsten Tag alle voneinander, denn sie würden sich ja schon sehr bald wiedersehen.